Prog-Rock mit Frauengesang gibt es ja auch nicht so oft. Genau genommen bietet die Band um Juanita Stein auf dem vierten Album auch keinen geradlinigen Prog-Rock mehr, sondern eine ausgewogene und ziemlich perfekte Balance aus stark strukturierten Pop-Tracks jenseits des üblichen 4/4-Schemas und druckvoller, ja dramatisch inszenierter Rockmusik mit Glam-Faktor, die von Produzent Alan Moulder mit genau der richtigen Mischung aus Druck und Spannung inszeniert wurde. Hinzu kommt eine - für diese Spielart ungewohnte - melodische Geangsführung, die von Juanita Stein gekonnt unaufgeregt und glasklar präsentiert wird. Sogar klassische Pop-Refrains schließen sich da nicht aus (sofern sie nur auf der anderen Seite durch instrumentale Nickeligkeiten konterkariert werden können). Kurz gesagt: Die Mischung macht es hier. Die Howling Bells habe da so einiges in Petto, das immer wieder aufhorchen lässt und somit bietet "Heartstrings" eine willkommene Alternative zu Acts die sehr viel deutlicher in ihrer musikalischen Nische feststecken.