In Hamburg sind sie längst gern gesehene Gäste in den versifften Kellerschuppen, an denen jede neue, "Trend" genannte Flut der willenlosen Hingabe an den Zeitgeist spurlos vorbei zieht. Zwei Jahre hat es seit der Gründung der Band gedauert, bis endlich das Debüt-Album fertig war. Nun haben sie es endlich geschafft, und "Von uns zu dir" geriet genau so putzig und frisch wie die Auftritte des Quartetts. Zelebriert wird die Mod-Kultur mit allem, was diese Zunft ausmacht: Sonnenbrillen, italienische Motorroller und gepflegten Anzügen, die die Jungs aussehen lassen, als hätte man sie direkt aus dem London von 1965 gebeamt. "Dandy Beat" nennen sie dies. Gemeint ist damit einerseits die drollig-verliebte Romantik von "Wohin auch immer" und "Für uns ist es wahr", die an die frühen Beatles erinnert. Deren Hey-Heys und Lalalas kopieren sie schamlos und geben sich mitunter sogar orchestralen Spielereien hin wie weiland die Fab Four auf "Sgt. Pepper". Auf der anderen Seite darf, will man dem Begriff "Dandy" zur Ehre gereichen, freilich die angeknackste Männerpsyche während der Beziehungs-Endzeit nicht fehlen, und so wird auch die hier und dort gründlich ausgeleuchtet, vor allem in "Alles was zählt" und "Das ist nun vorbei". Verpackt wird das alles in sympathisch-schlichten Sixties-Beat mit viel Seele. Diese Jungs muß man einfach mögen.