20.03.2015 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=15927 |
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KW 12/2015 |
Ólafur Arnalds & Alice Sara Ott - The Chopin Project Deutsche Grammophon/Universal Format: CD Der Schritt zur "klassischen Klassik" war ja nicht so besonders weit, denn als Popmusiker hat sich der Isländer Ólafur Arnalds (der sich insbesondere durch seine atmosphärischen Soundtrack-Arbeiten einen Namen gemacht hat) ja noch nie verstanden. Zusammen mit der deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott suchte er nach einer Möglichkeit, den Werken Chopins durch die Interpretation und die Art der Aufnahme eine zumindest neue Perspektive abzugewinnen - eine Möglichkeit, die in der Klassik selbst aufgrund der dort vorherrschenden strengen Regeln, dem Streben nach Perfektion und des geradezu mathematischen Verständnisses von "falsch" und "richtig" verwehrt gewesen wäre.
Mehr noch: Er beging das Sakrileg, die einzelnen Nummern mit selbst komponierten Zwischenspielen zu verbinden und sogar die Umgebungs-Situation bei der Aufnahme einzubeziehen. Etwa, indem - mit dem Einverständnis von Alice Sara Ott, die das Ganze ähnlich sah wie Arnalds - die gewählten Klaviere klanglichen Treatments unterzogen wurden. Das Ergebnis ist dann eine Chopin-Erfahrung der etwas anderen Art. Denn durch den Mix von neuer Musik und neuen Klängen im Zusammenspiel mit Alice Sara Otts zurückhaltender Interpretation des Original-Materials, entstand so eine recht eigene, im Zusammenspiel aber schlüssige Mischung. So hat man Chopin also noch nie gehört. -Ullrich Maurer- Video: "Reminiscence" |
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