Dass Rachel Zeffira und Faris Badwan kein Duo von der Stange sind, machten sie eigentlich schon mit ihrem eher düsteren New Wave-Goth-Pop-Debüt deutlich. Auch, dass das zweite Album, der Soundtrack zu Peter Stricklands Weird-Film "Duke Of Burgundy", dann musikalisch ganz anders ausgerichtet war - nämlich folky und weitestgehend instrumental -, passte ins Bild des Außergewöhnlichen. Auf ihrem nun vorliegenden dritten Werk entdeckt das seltsame Pärchen nun endgültig die Pop-Musik für sich.

Aber nicht so, wie vielleicht zu erwarten gewesen wäre: Die hier versammelte Songsammlung klingt wie die Background Musik zu einem britischen Pop-Art-Film aus den 60s. Allerdings einem aus einem Parallel-Universum, in dem neben klassischem psychedelischen Retro-Brit-Pop auch Trash-Rock, Twang, New Wave, Gospel und Zuckerwatten-Dreampop möglich sind. Dabei teilen sich Rachel und Faris die Gesangsparts (wobei Rachel eher zu den Up-Tempo-Nummern tendiert) und beide machen sich dann einen Spaß daraus, die Welt des Easy Listening in leicht pervertierter Form wieder aufleben zu lassen - mit üppig blühenden Arrangements die von Produzent Steve Osbourne mit viel Hall und Pomp in Szene gesetzt werden, die aber gerne auch durch Verzerrer und Delay aufgepimpt werden. Denn trotz aller Opulenz regiert hier nicht der MOR-Schönklang, sondern eine gewisse Edgyness - ganz zu schweigen von einer unwirklichen Stimmung, die dem Ganzen die sprichwörtliche traumähnliche Qualität verleiht.