Fenster schließen
 
05.11.2001
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=1764
 
Lenny Kravitz - Lenny

Lenny Kravitz - Lenny
Virgin
Format: CD

Der Jimi Hendrix oder Stevie Wonder der 90er Jahre ist er dann ja doch nicht geworden. Zumindest beging Lenny Kravitz keinen kommerziellen Selbstmord, den etwa Terence Trent D'Arby 1989 heraufbeschwor, als er seinem Millionseller "Introducing The Hardline" das völlig unverdauliche (ergo unverkäufliche), wenn auch hervorragende Album "Neither Fish Nor Flesh" folgen ließ.

Kravitz hingegen machte sich lieber bei den Kritikern unbeliebt und bei den Fans beliebt, indem er eine Handvoll Platten im Stile seines Debüts "Let Love Rule" folgen ließ. Die Änderungen waren und sind marginal. Wie schon auf dem letzten Studioalbum "5" fällt auf "Lenny" höchstens die Öffnung zu etwas moderneren Sounds auf. Da quietschen schon mal Synthis, blubbern ein paar Samples oder ertönt eine Drummaschine.

Doch wo Lenny drauf steht ist natürlich noch immer Kravitz drin. Der Opener "Battlefield Of Love" rockt schön hart los und wird gefolgt von ein paar herzlichen Songs, wahlweise mit durch Vocoder Effekten verzerrter Stimme ("If I Could Fall In Love"), dezenten Streichern am Rande zum Kitsch ("Yesterday Is Gone") oder schlichtweg banalem ("Stillness Of Heart"). Die Highlights auf "Lenny" sind einmal mehr die fetzigen Stücke: Das furios abgehende "Bank Robber Man" inklusive Polizeisirene etwa oder die erste Single "Dig In".

In "A Million Miles Away", einer Kravitz-Ballade wie sie klassischer nicht sein könnte, singt der Afro-Amerikaner die Zeile "You think I'm cool / But I'm not" und bestätigt selbst, was all die Grantler, Neunmalklugen und Eifersüchtler schon immer gewußt haben. Ein Album für Gott und die Welt.



-Christof Herrmann-



Surfempfehlung:
www.lennykravitz.com
 

Copyright © 2001 Gaesteliste.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung von Gaesteliste.de