Ein wenig ungewöhnlich ist das Konzept des neuen Albums des Ravensburger Troubadours Michael Moravek schon. Es geht nämlich um Herman Melvilles Moby Dick. Moravek hat aber nicht einfach eine Sammlung (musikalisch übrigens als eine Art Indie-Shantys ausgeprägter) Songs geschrieben, die die Geschichte des Wals und seines Kontrahenten, Käpt'n Ahab erzählen, sondern zusammen mit dem Schauspieler Bernd Wengert ein Theaterstück namens "November In My Soul" verfasst, für das dann die nun vorliegenden Songs geschrieben wurden - die dann ihrerseits von der Filmversion des Romans Moby Dick inspiriert wurden. Geradlinig ist das Ganze also nicht gerade. Aber dafür ist es auf sympathische Weise verschroben. Moravek knödelt seine Lyrics nämlich wie ein trotziges Kind daher und der unstete Charakter der Musik - insbesondere der Bläser-Beiträge - erinnert zuweilen gar an die Augsburger Puppenkiste. Das ist alles also ein wenig wunderlich und insbesondere die Diskrepanz zwischen der allegorischen Urgewalt der zugrundeliegenden Geschichte und der angeschrägten Darbietung des Materials sorgt da gelegentlich für ein Schmunzeln.