Dem Vernehmen nach fand die Neusseländerin Deena Lynch zu ihrer Berufung, als sie sich durch die Aufführung bei einer Iggy Pop Tribute-Show von einem durchgeknallten Iggy-Impersonator inspiriert sah, selber die Bühne zu erklimmen und das Rampenlicht zu suchen. Zum Glück macht sich das musikalisch nicht wirklich bemerkbar, denn mal abgesehen von einer gewissen expressiven Energie im Vortrag, gibt es musikalisch keine Parallelen zum begnadeten Köperverrenker - eher ist als musikalische Inspiration da schon dessen Kollege David Bowie auszumachen. Jaguar Jonze ("Jonze" ist Deenas Nom de plume, den sie auch für ihr Illustrations-Projekt "Spectator Jonze" und als Fotografin "Dusky Jonze" nutzt) macht im Wesentlichen urbane, elektrische Indie-Pop-Musik ohne erkennbare Folk-Roots. Einsortieren lässt sich das Ganze aber kaum, da Deena alles bedient, was sich auf diesem Sektor aufdrängt. Freilich: Schräg, schnürsenkelig oder schrammelig ist das alles nicht, denn produktionstechnisch nimmt Deena sozusagen kein Blatt vor den Mund und auch als Songwriterin überzeugt sie auf der ganzen Linie. Auf dieser Debüt-EP sind die bisher veröffentlichten Single-Titel versammelt - und da ist jeder Track ein Volltreffer.