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15.01.2021
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Buck Meek - Two Saviors

Buck Meek - Two Saviors
Keeled Scales/Cargo
Format: LP

Dass sich das zweite Solo-Album des on/off/on Big Thief-Gitarristen Buck Meek keineswegs anhört wie eine Big-Thief-Light-Scheibe mit männlichem Gesang, hat mehrere Ursachen. Zum einen nämlich sieht sich Meek noch viel weniger als Sänger als seine Chefin Adrienne Lenker und nuschelt und lispelt sich mehr oder minder durch sein Oeuvre. Und dann war da noch Produzent Andrew Salo. Der hatte zwar alle Big Thief-Alben produziert, bestand aber darauf, Meeks Songs in einem speziellen Setting zu produzieren, um zu einem stimmungsmäßig und musikalisch anderen Ergebnis kommen zu können.

Er bat also Meek und seine Musiker mitten im Hochsommer in ein Haus nach New Orleans und ließ die Jungs dort die Songs in einem vorher festgelegten Zeitraum live, ohne Kopfhörer und ohne produktionstechnische Hilfsmittel performen und nahm das Ganze dann direkt auf einer analogen Acht-Track-Maschine auf. Das Ergebnis ist dann - erwartungsgemäß - ein ursprüngliches, organisches, oft akustisch orientiertes und wenig rocklastiges Songwriter-Album mit gewissen Prog- und Psychedelia-Ambitionen geworden, das insbesondere auch von der nervösen Energie und erratischen Natur von First-Take-Aufnahmen lebt; denn den Musikern war es auch nicht gestattet, die Aufnahmen nachher anzuhören, um zum Beispiel in einem zweiten Versuch Fehler ausbessern zu können. Als Songwriter macht Meek seine Arbeit recht ordentlich und zeigt musikalisch deutlich mehr Anstrengungen als seine Chefin bei ihren asketischen Solo-Werken - aber gelegentliche Monster-Hits wie mit seiner Mutterband gelingen ihm dann leider auch nicht.


-Ullrich Maurer-


 

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