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22.10.2021
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Dinner - Dream Work

Dinner - Dream Work
Captured Tracks/Cargo
Format: LP

Ganz so, als habe es die letzten vier Jahre (in denen der dänische Multi-Instrumentalist Anders "Dinner" Rhedin sich mit Esoterik und Ambient-Musik beschäftigte) gar nicht gegeben, legt er nun ein Werk in Form einer New Wave-Pop-Scheibe mit Dreampop-Flair vor. Was gar nicht so seltsam wäre, wenn er seine Karriere nicht in der Indie-Pop-Combo Choir Of Young Believers begonnen hätte, und dann nach LA gezogen wäre, um dort Pop-Songs zu schrieb, bevor er mit Dinner dann begann, selbstproduzierte Indie-Songs auf Cassetten und EPs herauszubringen und schließlich in die Esoterik-Ecke abdriftete. So ganz sicher, welche Art von Musik er machen will, scheint Rhedin also immer noch nicht zu sein.

Sei es drum: Das neue Album entstand in Kopenhagen, wo er sich nach Dienstschluss in einem kleinen Studio einmietete, und dort seinen Eingebungen freien Lauf ließ. Eine klare Vorgabe gab es nur insofern, als dass sich Rhedin von allzu fröhlichen Vibes fernhalten wollte und seine Songs stattdessen mit der üblichen skandinavischen Melancholia infizierte, die er dann allerdings mit fast schon britischem Understatement (und gesanglich unterstützt von Labelmates Molly Burch, Charlie Hilton und Lina Tullgren) präsentiert. Da es kein konkretes Format gab, an das sich Rhedin halten mochte, mäandern die Songs ziemlich spannend und kurzweilig zwischen Synth-, New Wave-, Folk-, Ambient- und Dreampop hin und her. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Interpretieren wir das Ganze mal so: Anders "Dinner" Rhedin gehört zu jener Spezies von Songwritern und Soundfricklern, die den Zuhörer einfach auf ihre Reise nach dem richtigen Song/Sound/Feeling mitnehmen.


-Ullrich Maurer-


 

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