Manchmal kommt es auf eine Perspektivänderung an. Anstatt sich - wie gewohnt - damit zu begnügen, auf den Studio-Alben die Faszination einer Live-Jam-Session einzufangen, entschlossen sich die Londoner Hanging Stars dieses Mal, das neue Werk auf Einladung in Edwyn Collins' Studio in den schottischen Highlands einzuspielen und mit komplett fertiggestellten Songs und einem festen Konzept an die Arbeit zu gehen. Das machte sich in mehrerlei Hinsicht bemerkbar: Erstmals wirken die einzelnen Tracks nicht bloß wie zerfahrene Skizzen oder Ausschnitte aus Jam-Sessions, sondern funktionieren als sorgsam durchdachte, clever strukturierte und soundtechnisch ausbalancierte Songs. Der psychedelische Faktor, der hauptsächlich durch Joe Harvey-Whytes mehrdimensional mäandernde Pedal-Steel-Beiträge erzeugt wird, bildet zwar nach wie vor das soundtechnische Herz der Hanging Stars - wird aber auf der anderen Seite durch die transparente Produktion von Sean Read bodenständig eingefangen und im Kontext mit den geschickt gestaffelten Gesangsharmonien ausbalanciert. Zugegeben rockt "Hollow Heart" etwas weniger als die bisherigen Hanging Hearts-Werke - das wird jedoch durch das runde Sounddesign, die Gleichwertigkeit von Stimme und Instrumenten und die allgemein relaxtere Art, in der die Songs nun eher swingen als krachen mehr als ausgeglichen.