Als "wütenden, zärtlichen, verletzlichen aber auch entschlossenen Bericht über den Seelenzustand einer Generation, die sich auf der Suche nach innerer und äußerer Zugehörigkeit befindet" bezeichnet die aktuelle Bio das fünfte Studioalbum des aus Anna Müller und Paul Wallner bestehenden österreichischen E-Pop-Duos HVOB (Her Voice Over Beats). Das erklärt dann vermutlich auch den gebrochenen stilistischen Eindruck, den dieses Werk auf der musikalischen Seite auszeichnet - denn zur Identitätsfindung einer Generation gehört ha auch immer eine inneres Zerrissenheit. Das Album bietet nämlich ein breitgefächertes stilistisches Angebot innerhalb des EDM-Genres. Da gibt es einerseits mit unerbittlichen Deep-House-Beats im 4/4-Takt unterlegte Dreampop-Songs mit eingängigen melodischen Komponenten, andererseits aber auch wortlose Ambient-Klangwolken, atmosphärische Instrumentals, New Wave-Pop mit organischen Bestandteilen oder aber Club-Tracks. Sagen wir mal so: Das philosophische Konzept haben HVOB mit diesem Album ganz ohne doppelten Boden und konsequent effektiv musikalisch umgesetzt - und dabei sogar noch einige attraktive Beinahe-Pop-Songs kreiert.