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08.09.2023
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Sparklehorse - Bird Machine

Platte der Woche

KW 36/2023


Sparklehorse - Bird Machine
Anti/Indigo
Format: LP

Am 6. März 2010 nahm sich Mark Linkous das Leben. Der Kopf und Geist und Herz von Sparklehorse litt an Depressionen. Damals arbeitete er an einem Album, das weit fortgeschritten, aber eben noch nicht fertig war. Jetzt ist es fertig. Marks Bruder Matt und seine Schwägerin Melissa, die beide früher schon mit Sparklehorse gearbeitet hatten, arbeiteten sich durch die Aufnahmen und stellten diese Platte mit Co-Produzent Alan Weatherhead und Mixer Joel Hamilton, ebenfalls alte Sparklehorse-Buddies zu Ende.

Alleine durch diese Vorgeschichte ist "Bird Machine" natürlich keine normale Platte, keine Platte, die man einfach als gut oder schlecht bezeichnen kann. Sie ist faktisch besonders, natürlich emotional und zweifelsfrei berührend. Und obendrauf aber tatsächlich auch ganz oft wunderschön und unglaublich bedrückend. Melissa sagt zum Beispiel: "In seiner Musik gibt es den Schmerz, aber auch Hoffnung und Schönheit" und damit trifft sie es sehr genau. Sicher, es gibt auch fuzzig-schroffe, fast schon lärmige Sachen wie "Listening To The Higsons" und ganz besonders "I Fucked It Up", aber überwiegend ist "Bird Machine" ein reduziertes, ruhiges, sehr melancholisches Album, vieles hier ist düster, dunkel und deprimierend. Und dabei auf eine ganz besondere Weise eben auch schön und immer wieder ganz schön verspielt. Spannend. Man schließt die Augen, träumt ein wenig, denkt und hofft und plant und wünscht sich, man grübelt, glaubt und genießt tatsächlich. Und ist trotzdem sehr, sehr traurig.


-Mathias Frank-


"Evening Star Supercharger"
"Listening To The Higsons"
 

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