Totgesagte leben länger! Nachdem man Alan McGees Poptones Label schon insgeheim abgeschrieben hatte, gelang in England mit einem Sampler der Hives (bei uns nicht veröffentlicht) die Rettung. Kein Wunder also, daß die erste Veröffentlichung nach der Krise nun in diesem Stile weitermacht. Die BellRays kommen aus L.A. und machen einen ungemein sympathischen, ungeschliffenen Rockrotz mit scheppernden Drums und kreischenden Gitarren und angetrieben von Lisa Kekaulas röhrender Sirenenstimme - die an die besten Momente der Stooges oder MC5 erinnert. Sie selbst nennen sie ihre Musik "Maximum Rock & Soul" - wobei der Soul-Faktor eher in der schweißtreibenden Vortragsweise als etwa in subtilen Gesangsarrangements zu suchen ist. Finesse darf man von den BellRays nicht erwarten, nur adrenalingeschwängerte Energie und Power. Das ist zwar alles wieder mal nicht neu oder selten, aber herzerfrischend aufrichtig und eben schön ungehobelt - und laut. Es ist nur die Frage, wie viele Acts dieser Art der Markt verträgt.