Wenn eine Band im Vorprogramm von Fury In The Slaughterhouse spielte, ist das eigentlich kein gutes Zeichen. Wenn sie aber eine so schöne Platte wie "Wonderful World" gemacht hat, kann man ihnen noch mal verzeihen. Spanner sind so eine Band. Man muss sie mögen. Auch wenn sie objektiv recht normalen Gitarren-Pop spielen. Aber der ist so schön.

Sie kommen aus Holland und haben das Gefühl für die kleine Hymne zwischendurch. Kaum kommen die ersten weichen, sanften Töne aus den Boxen, beginnt man zu träumen. Und schämt sich etwas, dass man diese einfachen Strukturen, diese vorhersehbaren Melodiebögen so mag. Doch schnell überwiegt so etwas wie Glückseligkeit und der Respekt vor den Jungs, die keine Angst vor Schmalz und Pop haben und konsequent ihre Musik machen. Denn nein, peinlich ist es ihnen nicht, wenn sie ihre schmalzigen Liebeslieder-Texte singen. Oder wenn sie in Richtung Creed und Konsorten schielen. Oder etwas wie Fury klingen. Also eigentlich so alles falsch machen, was man falsch machen kann. Als Hörer und Freund ernst zu nehmender Musik fragt man sich mehr als einmal, ob man diese Band überhaupt mögen darf. Doch schnell wird einem die Unsinnigkeit der Frage bewusst. Und schon beginnt man wieder zu träumen...