Zur Beruhigung vorab: Gaesteliste.de hat nicht auf das Testen neuester Leckereien vom Italiener an der Ecke umgesattelt; bei "Caledonia" handelt es sich um das mittlerweile achte, gleichfalls schmackhafte Langeisen der deutschen Todesmetaller mit tiefen Wurzeln in folkiger Erde, die diesmal in den Highlands des alten Schottland liegt. Nach einjähriger Auszeit, während der Suidakra in etwas härteren Gefielden marodierte, ist Marcel Schoenen wieder mit von der Partie und zeichnet neben dem Songwriting verantwortlich für den Klargesang. Die Gitarrenarbeit teilt er sich mit Arkadius, dessen Stimmbänder wiederum die nötige Härte zum Gesamtkonzept beisteuern. Inhaltlich geht es um die mysthische Welt der Pikten, die in grauer Vorzeit ihre schottische Heimat gegen Expansionsgelüste des römischen Reiches zu verteidigen suchten.

Musikalisch besinnen sich die Jungs auf frühere Tugenden und nehmen ein paar Härtegrade zurück. Nicht, dass hier wirklich etwas fehlen würde, aber wer Suidakra erst seit dem Vorgängeralbum "Command To Charge" kennt, wird angesichts vermehrter Folkanteile, Clear Vocals und akustischen Parts kurz stutzen, bevor er sich vollends auf das Geschehen einlässt. Die Bandbreite reicht von melancholisch-akkustischem Folk ("The Ember Died") über Folk Metal, bei dem man sich durch Dudelsackklänge und schottischem Akzent an den Ort des Geschehens versetzt fühlt ("Highland Hills"), über knackigen Powermetal bis hin zu melodietrunkenem Death Metal ("A Blackened Shield"). Akustische Instrumentals (sehr schön: "Ramble" und das Outro "Farewell") fehlen ebensowenig wie eine Feuerzeughymne ("The Distant Call"), und auch an die Fraktion der Headbanger ist selbstredend gedacht.

In einer Spielzeit von 50 Minuten ist unter dem Strich eine Vielzahl kompatibler Stilarten untergebracht; ein echter Spaßmacher für Metaller, die nicht zu sehr auf eine spezielle Richtung festgelegt sind.