Was als Experiment von Cameron McVey aus Bristol (Massive Attack, Portishead), DJ Karmil. Neneh Cherry und Lolita Moon begann, hat sich nun zu einem regelrecht weltumspannenden Projekt ausgewachsen. Nach einer Welttournee (unter anderem mit Zwischenstop in Brasilien und bei Youssou N'Dour im Senegal), bei der alle möglichen Ideen und Einflüsse aufgesammelt wurden, geriet "Laylower" zu einer modernen, genresprengenden Scheibe zwischen Reggae, Pop, Hip- und Trip-Hop und sogar zunehmend Rock. Das Interessante dabei ist, dass die verschiedenen Stilistiken nicht zum Selbstzweck oder als Gimmick eingesetzt werden, sondern als Möglichkeit, gewohnte Strukturen aufzubrechen und in spielerischer Manier zu ergänzen. So hat die ganze Sache - obwohl produktionstechnisch stets auf der Höhe der Zeit - ein angenehm lockeres, improvisatorisches Jam-Feeling - ohne das aber ziellos umhergedaddelt wird: Die Songs stehen stets im Mittelpunkt, werden aber nicht in ein Format gedrückt, sondern bleiben nach allen Seiten offen. Im Prinzip ist "Laylower" so auch eine Blaupause für die anstehende Tour. Und eine bemerkenswert uneitle dazu: Hier drängt sich niemand in den Vordergrund, sondern nimmt das Ego hinter der Ensemble-Leistung zurück. Das zahlt sich aus: In Sachen Ideenreichtum und sich selbst beflügelnder Kreativität ist "Laylower" ein wahres Füllhorn geworden.