Dass sich The Winchester Clubs zweite Studioscheibe einen Longplayer schimpfen darf, ist allein dem Umstand geschuldet, dass die gerade mal fünf Tracks eine Laufzeit von knapp 52 Minuten zusammenkratzen. Das ist mehr, als so mancher Zwölfteiler auf die Waage bringt. Entsprechend wirkt das ganze auch: Öde, fad, in die Länge gezogen. Zum Thema ihres Konzeptalbums machte das Quintett die 2007 vom BBC-Dokumentarfilmer Adam Curtis gedrehte Doku "The Trap", welche die Frage der Freiheit in unserer heutigen Gesellschaft behandelt. Dabei werden die von Isaiah Berlin begründeten Konzepte der positiven und negativen Freiheit aufgegriffen; um letzteres dreht sich das Album. Ist Freiheit möglich? Ist Wahrheit möglich? Diese Frage stellen Winchester Club mit "Negative Liberty".

Doch genau da, wo die zündende Idee herkommt, gehört die Musik auch hin: In einen Dokumentarfilm, zur Hintergrundbeschallung. Denn explizite Themen lassen sich ohne sprachlichen Anteil nur schwer an den Mann bringen und besonders viele Menschen werden sich mit dem Background der Platte nicht beschäftigen. Denn schön anzuhören ist der psychedelische Shoegaze-Mix mit seinen zwei (!) wuchtigen Bässen auf jeden Fall, aber bitte Qualität vor Quantität, weniger ist eben doch meist mehr.