Sein letztes Album nannte der Mann, der seine musikalische Laufbahn ausgerechnet in Vietnam so richtig ans laufen brachte, noch "Folk Armageddon". Auf dem neuen - irgendwie trefflich betitelten - Werk geht es da schon gesitteter zu. Bereits zuvor zeigte Brett ja - sowohl auf der LP wie auch auf diversen Singles und EPs sowie Kollaborationen - ein gewisses Geschick für klassisches Songwriting. Hier nun zügelt er sich dann insofern, als das nicht mehr unbedingt jeder Track mit Wut im Bauch in Form verkappter Punk-Songs dargeboten werden muss.

Brett nimmt sich hier die Zeit, klassische Pop-Melodien und Refrains herauszuarbeiten, diese ansprechend anzurichten, sie zwar druckvoll, aber auch differenziert darzubieten und mit angenehm gestaffelten Gesangsbeiträgen zu krönen. So richtig etabliert klingt das zwar alles noch immer nicht - dafür ist der Mann einfach zu sehr der "D.I.Y."-Ästhetik verpflichtet - was er durch den gleichnamigen Song, den er bereits auf den letzten Touren im Gepäck hatte, deutlich macht. Dafür aber lässt Newski hier eine musikalische Brillanz aufblitzen, die man unter diesen Umständen (Teile des Albums wurden auf Sri Lanka eingespielt) vielleicht gar nicht gesucht hätte und deswegen umso mehr zu schätzen weiß.