Zuletzt empfahl sich der Franco-Kanadier Laurent Bourque auf dem Reeperbahn Festival als moderner Piano-Man im Pop-Business. Nachdem er nach der Tour zu seinem Debütalbum sein inneres Feuer einzubüßen drohte, beschloss er, erst mal 100 neue Songs zu schreiben, bevor es an das zweite Album ging - und zudem hierfür auf die Mithilfe von Partnern zu setzen. Das mag erklären, warum "Blue Hour" stilistisch sehr breit gefächert ist und von der nachdenklichen Jazz-Ballade bis zum locker flockigen Pop-Song so einiges zu bieten hat. Auf der anderen Seite fehlt aber ein roter Faden, der das Ganze schlüssig zusammen hielte und Bourques Vorliebe für musikalische Details, die nicht immer zum Ziel führen, hilft da auch nicht unbedingt weiter. Das Ergebnis ist eine zwar vielseitige, aber auch ein wenig bemüht klingende, organische Indiepop-Scheibe geworden.