Heutzutage ist der von Angel Deradoorian auf ihrem neuen Album zusammengequirlte Mix aus Psychedelia, Kaputnik-Blues, Krautrock, Noir-Rock und nachtschattenschwarzem Dreampop eigentlich gar nichts Besonderes mehr. Freilich hat die Dame aus New York auf ihrer musikalischen Suche nach dem Ich und den Grenzen, die uns das Leben zuweilen aufzeigt, so einiges in Petto, was sich vom üblichen Drift in dieser Richtung abhebt. Das hängt mit der spirituellen Natur zu tun, mit der sich Angel zwischen Astrologie, Druidentum, indigener Folklore und avantgardistischer, transzendenter Jazz-Seligkeit herumtreibt. Neben einem soliden Indie-Backing auf Rockbasis finden sich da Gongs, Tribal-Percussion-Elemente, Glöckchen und vor allen Dingen Flötentöne aller Couleur, die Angel teils mit verbalen, teils nonverbalen Vokal-Beiträgen zu einer esoterischen Gesamtmelange verquickt, die es in dieser Form auch noch nicht gegeben hat. Und wie sich das anhört? Als gäben sich Sun Ra, Can, War und Yo La Tengo mit einer ätherischen Sirene als Frontfrau die Klinke in die Hand und hätten irgendwie sogar Spaß dabei, obwohl es musikalisch nichts zu lachen gibt.