Also mal ehrlich: Wie kann man denn auf die Idee kommen in Zeiten von Google & Co. ein Bandprojekt "Wild" zu nennen? Lauren Luiz, Tyler Thompson und Zack Daegatano haben es trotzdem getan. Lauren beschreibt das, was das Trio von der Westcoast da macht, als "L.A. Folk" - weil sie sich so Folk vorstellt, der aus L.A. stammt. So ganz trifft das den Nagel aber nicht auf den Kopf, denn obwohl bei Wild laut Lauren die Narrative (also die Texte bzw. die Geschichten) im Vordergrund stehen, liegt das musikalische Augenmerk dann doch eher auf den poppigen Aspekten der Arrangements. Mal geht es in Richtung Folk-Pop, mal in Richtung Power-Pop und manchmal (wie z.B. im Fall von "Friend Like You") auch schlicht in Richtung massenkompatibler Californian-Mainstream-Sounds, für die sich Wild zuweilen mit Gast-Sängern wie American Authors Frontman Zac Barnett und Jon Bryant verstärken. Das "Folk"-Element beschränkt sich dann darauf, dass akustische statt elektrischer Gitarren den Sound vorgeben. Das nun vorliegende Debütalbum ist dabei das Ergebnis eines sorgsam orchestrierten Masterplans, der über erste EPs (auf denen auch Songs des Albums bereits zu hören waren), Spotify-Playlists, Live-Touren und nicht zuletzt zahlreicher Platzierungen ihrer Songs in Filmen, TV-Serien und Werbespots nun in dieser betont ausgeschlafenen, songorientierten Pop-Produktion gipfelte.