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14.05.2021
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JJ Wilde - Wilde

JJ Wilde - Wilde
Black Box
Format: EP

Es mag sich hierzulande seltsam anhören, aber mit Tracks wie den auf dieser neuen EP versammelten, modern aufgefassten Glam-Rock-Songs gelang es der Kanadierin JJ Wilde in ihrer Heimat nicht nur eine Juno-Nominierung zu ergattern, sondern obendrein gleich drei aufeinanderfolgende #1-Hits zu landen. Das spricht für das Musikverständnis der Kanadier, denn JJ Wilde geht es nicht (einzig) um das eigene Image, sondern um die Songs. Das beinhaltet auch, dass es hier nicht beabsichtigt ist, das Rad neu zu erfinden, sondern einfach Spaß an der Freude zu demonstrieren - und dabei nicht nur Klischees zuzulassen, sonder geschickt auszunutzen: "Bushweed" ist ein Song übers Kiffen, "Best Boy" eine Empowerment-Hymne, "Mercy" eine Art verkappter Mörderballade und in "Off The Rails" geht es um die Flucht aus einer toxischen Beziehung. Das alles präsentiert JJ Wilde mit musikalischer Ernsthaftigkeit, aber auch mit einem gewissen Augenzwinkern. und dann gibt es noch eine gelungene Cover-Version von Tom Pettys & Stevie Nicks "Stop Dragging My Heart Around", das von JJ und ihrem Duettpartner Brett Emmons von den Glorious Sons aus dem ursprünglichen Blues-Setting entrissen und in ein übertrieben theatralisches Big-Hair-80s-Setting überführt wurde - aber ohne dass dabei der Charme des Originals verloren ginge. Mit dieser musikalischen Visitenkarte empfiehlt sich JJ Wilde nun auch dem europäischen Publikum und lenkt so ggf. den Blick auch noch mal auf ihr im letzten Jahr erschienenes Debüt-Album "Ruthless".


-Ullrich Maurer-


 

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