Riddy Arman ist viel herumgekommen: Aufgewachsen im ländlichen Ohio zog sie als Wanderarbeiterin bis nach Kalifornien, Fayetteville, Arkansas und schließlich New Orleans und legte auf dieser Reise den Grundstock für jene Songs, die sie dann schließlich in Portland, Oregon mit Hilfe des Produzenten Bronson Tew für Colter Walls La Honda Label einspielte. Wahrscheinlich ist diese Rastlosigkeit der Troubadourin der Grund dafür, dass in ihren Songs der Western-Aspekt eine deutlich prägendere Rolle einnimmt, als der (Alt-)Country-Stil, in dem ihr Material letztlich stilistisch anzusiedeln ist. Während Riddy wie kaum eine Zweite in der Lage ist, persönlich Erlebtes, minutiöse Details, überlieferte Geschichten und reale Charaktere in einem glaubwürdigen Pastiche von letztlich universeller Gültigkeit zu verweben, orientiert sie sich musikalisch an den Outlaws des Genres. Neben Johnny Cash, Willie Nelson und Merle Haggard sind das mit Sicherheit auch John Prine und Kris Kristofferson (dessen "Help Me Make It Through The Night" sie zum Leitmotiv für ihr eigenes Material macht). Das Ergebnis ist eine erstaunlich ausgereifte, klischeefreie und unsentimentale Storyteller-Scheibe, die dem jugendlichen Alter seiner Protagonistin keine größere Bedeutung beimisst.