Wenn man "Crux" hört, wird einem mal wieder bewusst, wie scheiße das gerade alles ist. So viele Spacken da draußen, so viel Unsinn überall, schräge Theorien, dumme Gedanken und furchtbare Meinungen. Und die Sache mit den Konzerten ist da ja auch noch. Den kleinen, engen, verschwitzen Konzerten. Punkrock im Keller hören und dabei mit guten Leute eine gute Zeit verbringen. Viel zu wenig bis gar nicht konnte man das in den letzten Monaten, man hat es vermisst und muss es jetzt irgendwie erst wieder üben. Man sollte es unbedingt wieder richtig können und genießen, wenn sich El Mariachi dazu entschließen, auf Tour zu gehen. Wann immer das sein wird. Aber El Mariachi machen Musik, die auf Platte super ist, die live aber für die Extra-Portion Gänsehaut und Euphorie sorgen wird. Denn so viel Freude ihr druckvoller, melodischer, manchmal ein wenig nachdenklicher und natürlich auch politischer Punkrock zuhause auch macht, mit ihren großen Refrains, ihrer Kraft und ihrer Intensität sind sie wie gemacht für die Show. Man kann es sich so gut vorstellen; auf der Bühne die Band aus Göttingen mit hymnischen Punkrock-Brechern wie "Schadlos halten!" oder "Gratisgeld", davor verschwitzte, glückliche Leute, die sich ohne sich zu kennen in den Arm nehmen und gemeinsam die Lieder singen, die ihre Biere und Brausen in den ersten Reihen mit wildfremden Menschen trinken, die in diesem Moment den ganzen Scheiß nicht vergessen, aber zumindest an ein Ende von diesem glauben. Hach.