Das Solo-Debüt-Album der zur Zeit in Paris lebenden franko-amerikanischen Musikerin Uele Lamore begann als Sammlung von Ambient-Soundsketches, die Uele 2019 zum Zeitvertreib anfertigte. Als dann allerdings die Pandemie über uns hereinbrach, beschloss sie, diese Skizzen zu vollständigen Stücken auszubauen. Dabei warf die Gute alle ihre Erfahrungen, die sie u.a. als Produzentin, Soundtrack-Komponistin, Gitarristin und Orchester-Arrangeurin gesammelt hatte, in die Waagschale. Dabei heraus kam eine Art Ambient-Pop-Scheibe, die Uele aber von vorneherein mit dem Hintergedanken konzipierte, dass diese - wenn das wieder möglich ist - mit einer kompletten Band als Live-Produktion funktionieren sollte. Das bedeutet in dem Fall, dass das Material ausgehend von der elektronischen Basis mit organischen Bestandteil angereichert wurde (etwa Ueles Gitarrenspiel und einer echten Rhythmusgruppe) und zusätzlich (eher lautmalerische) Gesangsbeiträge von Silly Boy Blue, Gracy Hopkins und Cherise aufzubieten hat. Es bleibt dann auf der musikalischen Seite auch nicht bei ätherischen Klangwolken. Stattdessen verwendet Uele diverse Club- und Techno-Elemente und dramatische Songstrukturen, die den dezidiert cinematischen Charakter der einzelnen Stücke unterstreichen sollen. "Loom" klingt also weniger wie der Soundtrack für den Film, der noch nicht gedreht wurde, sondern wurde von vornherein als ein solcher konzipiert.