Mit seinem letzten Album "Tinfoil Hat" wechselte der Blues-Rock-Gigant Popa Chubby überraschend ins Politrock-Lager und machte sich mit seinem ersten Pandemie-Projekt über Aluhut-Träger und andere Verschwörungspraktiker lustig. Mit seinem neuen Werk kehrt er wieder ins gewohnte familiäre Terrain zurück und feiert - auf fast schon sentimentale Weise - das Familienleben, die Frauen und das Vater-Sein. Nicht zuletzt, indem er mit ausgewählten Coverversionen von Robert Johnsons "Dust My Broom" und Willie Dixons "Hoochie Coochie Man" den Übervätern des Genres seine Referenz erweist. Und mit "Why You Wanna Make War" gibt’s auch wieder einen - wenn auch eher banalen - Protest-Song. Irgendwie scheint Poppa da Blut geleckt zu haben. Warum es von diesem Track neben der englischen auch noch eine französische Version gibt, ist allerdings eher rätselhaft. Musikalisch ist diese neue Scheibe - trotz aller bewusst angepeilten Gefühlsduselei - dann doch mehr Rock'n'Roll als Blues. Das mag auch daran liegen, dass der Meister - außer den Blues-Harp-Beiträgen von Jason Ricci alle Instrumente selbst einspielte und sich damit effektiv als One Man Band etabliert. Der Neid muss es einem schon lassen: Langweilig wird’s mit Poppa Chubby nimmer - auch wenn er nun wirklich immer wieder in die gleichen musikalischen Krabbelkisten greift.