Eines kann man Jeffrey Halford nun wirklich nicht vorwerfen: Dass er etwa bei dem einmal Erreichten stehen bliebe. Nachdem er sich 2019 einen Schlenker in Richtung "Protestsong-Goes-Desert-Rock" geleistet hatte und 2020 eine Kompilation mit Songs aus den letzten zehn Jahren mit seiner Band The Healers auflegte, überrascht er auf seiner neuesten Scheibe als selbsternannter Apostel des Soul. Natürlich nicht jener Art von Soul, die man heutzutage als R'n'B bezeichnet, sondern jene Gospel-getriebene Blue-Eyed-Variante, wie sie in den Südstaaten geprägt wurde. Während sich Halford inhaltlich dieses Mal am Riemen reißt und klassische Older-Man-Meets-Girl-Generika in die Welt setzt, treibt er seine Band und seine Gäste mit Inbrunst, Blues-, Spiritual-, Rock- und Americana-Power in Richtung einer Art Gospel According To Jeffrey Halford - und zwar ziemlich kurzweilig. Kann man machen - auf jeden Fall dann, wenn man stilistische Trapfalls und Banalitäten vermeiden möchte.