Dem Vernehmen nach ist die australische Wahl-Londonerin und Berlin-Residentin Carla Dal Forno für ihr drittes Album in ihre Heimatstadt Castlemaine zurückgekehrt, um dort das Album auf ihrem eigenen Label Kallista Records herausbringen zu können. Musikalisch hat sich das allerdings nicht so stark niedergeschlagen. Denn Carla ist und bleibt ein Fan von klassischen, britischen 80s-Slowcore-Sounds, die sie auf ihren eigenen Tonträgern mehr oder minder erfolgreich für die Jetztzeit implementiert. Und so finden sich dann auch auf "Come Around" wieder deutliche Spuren dieser Inspirationsquellen - beispielsweise der Young Marble Giants, der Slits oder andere Acts aus der Adrian Sherwood Factory.

Das funktioniert deswegen alles ganz prächtig, weil Carla ihre Songs offensichtlich auf dem Bass schreibt, sich mit Schnürsenkel-Elektronik auskennt, weiß was Dub ist und dass nicht alle Songs Lyrics benötigen und so unschuldig linear singen kann wie Alison Statton. Etwas aus dem Rahmen fällt da das Cover "Garden Of Earthy Delights" der obskuren Psychedelia-Band The United States Of America, das Carla aus seinem Psychedelia-Kontext herauslöste und in ihren Flow integrierte - und damit eine Prise Nostalgia einbrachte. Das Duett "Slumber" mit Carlas gleichgesinntem, avantgardistisch beschlagenen UK-Kollegen Thomas Bush (mit dem sie früher schon zusammenarbeitete) rundet das Angebot dann in schlüssiger Weise ab.