Ja so san's, die Ruhrpott-Rittersleut': Wenn ihre Gitarrenrock-Ikone Axel Rudi in die Bochumer Zeche ruft, kommen sie zuhauf und machen ein Ereignis draus, das auch als Live-Dokumentation so taucht, wie "Knights Live" das tut. An Pell, dem Ex-Steeler-Klampfer mit dem handfesten Richie Blackmore-Komplex, scheiden sich die Geister: Für die einen ist er ewig-gestrig und ein eher klinischer Fall, für andere der Retter des Rainbow-inspirierten Hard Rocks und Träger des schwarzen Blackmore-Ordens am knallengen Hosenband.

Dieses Live-Doppelalbum ist bereits lucky number fourteen im Pell'schen Köchelverzeichnis - so bestand die Hauptqual vermutlich in der Songauswahl. Diese kann aber als gelungen angesehen werden: Vom müden diesjährigen Album haben's nur "Edge Of The World" und "Follow The Sign" in hier ungleich lebhafteren Versionen geschafft, dafür aber gibt's Wurstpellen-Klassiker wie "Warrior", "Nasty Reputation", "Carousel" (13 Minuten und ein Keyboardsolo lang) und "Snake Eyes" zuhauf. Stärkstes Kaufargument für diese Blechritterkonserve ist vermutlich, dass hier u.a. mit dem berühmten, u.a. aus Mike Terranas überirdischen Drumsolo, dem starken "Casbah" von '94 und der kurzen Blackmore-Verbeugung "Stargazer" angerührten Medley just der Stoff enthalten ist, der diese Band am meisten ausmacht und auf bisherigen Alben außer beim '95er "Made In Germany" nie wirklich rübergekommen war. Empfehlenswert.