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29.09.2003
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Moonspell - The Antidote

Moonspell - The Antidote
Century Media Records
Format: CD

Fans der portugiesischen Dark Metal-Legende sind über die Jahre mit mehreren Hammeralben versorgt worden, mussten aber in diesem Prozess auch schon mehrere abrupte Stilwechsel verpackt bekommen, wie etwa den Ruck vom primitiven Black Metal des Demos hin zum Gothic Metal, für den Moonspell etliche Jahre standen, oder die Electronica-Ausflüge des schwächlichen "The Butterfly Effect" oder wie die Rückkehr ins Gothic-Lager, vollzogen mit dem Prachtalbum "Darkness And Hope". An "The Antidote" hatte Endesunterschriebener lange zu kauen, empfindet es aber heute als eines der stärksten Alben dieser Band überhaupt.

Moonspell sind wieder extremer und kontrastreicher geworden, verblüffen an allen Ecken und Kanten und präsentieren auf dieser 55 Minuten langen Wechselkur eine Bandbreite von beschwörend-sanftem Geflüster bis hin zu infernalischen Ausbrüchen - gelegentlich sogar innerhalb einer einzige Komposition (z.B. "From Lowering Skies"). Einen besonderen Beitrag zum Album liefert Schlagwerker Mike Gaspar, dem es für "The Antidote" gelang, gelegentlich sogar an Sepulturas Ausnahmedrumming erinnernde Spuren einzutrümmern - beispiellos im Gothic-Bereich. Eine weitere Besonderheit: Auf der Suche nach Songlyrics Bücher vertonen können viele, Moonspell jedoch haben den umgekehrten Weg initiiert: Auf Basis dieser zehn Songs hat der portugiesische Literat José Luís Peixoto eine Novelle geschrieben. Diese soll zumindest als Multimedia-Feature angedeutet auch im finished product von "The Antidote" enthalten sein. Man darf - wie immer bei Moonspell - gespannt sein und bleiben.



-Klaus Reckert-


 

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