What are you waiting for? Wie wärs damit: Eine deutsche Rockband, bei der man nicht sofort hört, dass sie aus Bremen, Delmenhorst, Herne, oder sonstwo herkommt. Auch bei Daily Milk wird man das provinzielle Gefühl nicht los. Eine gute Band muss natürlich nicht aus New York kommen, aber aber aber.

Daily Milk erheben für sich den Anspruch, mit dem neuen, dritten Album Reflexionen über das Zeitgeschehen, wirtschaftliche Rezession, Übervermarktung und die harte Realität in Form von Songs zu liefern, gewissermaßen den Soundtrack zum alltäglichen Film. Das ist im Prinzip wenig neu und vor allem riskant, denn das Triviale lauert überall. Und eben das wird dieser Platte letztlich zum Verhängnis. Dabei sind die Songs im Grunde nicht schlecht. Man nehme ambitionierte junge Musiker, gute Riffs, eine amtliche Produktion (Spok aus der hannoveraner Hitmaschine Peppermit Pavillion hatte seine Finger an den Reglern), und fertig ist ein sauberes Rockpop-Album mit einem Schuss Elektronik, Handytönen und Samples, das möglicherweise auf eine rosige Zukunft weist. Den Weg dahin haben sich die Jungs um Dr. Peanut (ja, der nennt sich wirklich so) mit über 50 Konzerten im letzten Jahr und einem Support-Slot bei Pete Yorn geebnet. Mal sehen, was draus wird.