Der Name Cuba Missouri, eine Kleinstadt in den USA, soll laut Aussage der Band als Synonym für die trostlose Provinz stehen - traditionell schon immer ein Biotop für gute Gitarrenbands, Built To Spill beispielsweise (aus einem Kaff namens Boise, Idaho) oder Ween (aus New Hope, Pennsylvania). Die Band Cuba Missouri, deren Mitglieder aus Münster und Osnabrück kommen, hätte also auch Werlte heißen können. In dieser kleinen Gemeinde im Emsland fanden vor vier Jahren die Musiker Georg Holtz, Ingo Drescher und Roland Peiler zusammen, spielten bald einige Konzerte, u.a. im Vorprogramm von Blackmail und North Of America, und machten gemeinsam Aufnahmen im Jib in Münster. Acht davon sind jetzt auf ihrer ersten CD auf dem Nürnberger Label Prooshrecords erschienen.

Viele schlechte Ideen haben sie auf "My Favourite Bad Ideas" nicht festgehalten. Die CD geht gut los. Der erste Song "Still We Are" erinnert dabei stark an die frühen Notwist, ursprünglich ja auch Kinder tiefster südbayerischer Trostlosigkeit, und auch das folgende "Move On" zeigt bedachtes Songwriting und schöne Gitarren. Von da an haushalten Cuba Missouri allerdings etwas sparsamer mit ihren guten Ideen. Die Stücke fangen an etwas unentschieden zwischen emotionalen, hymnischen Gitarrenmomenten und Radiohead-artigen Noise-Loop-Schnipseln mit Telefonstimmfetzen zu oszillieren.

Man kann die Band wohl der in den letzten Jahren in Deutschland stark florierenden neuen Emo-Szene zuschreiben. Jedoch scheinen die drei Musiker noch zu sehr ihren ursprünglichen Vorbildern (Radiohead, Smashing Pumpkins, dEUS) verhaftet, um sich entschieden von anderen Bands dieser Szene abzusetzen. Für den Winter 2004 ist bereits das nächste Album auf Prooshrecords in Planung, das u.a. von Kurt Ebelhäuser (Scumbucket, Blackmail) produziert wird. Cuba Missouri müsste darauf etwas mehr eigene Substanz zeigen, um Werlte zum neuen Weilheim zu machen.