Norwegischer Trompeter in der Steinwüste... Inspiriert von einer Film-Doku über die Wüste hat sich der selbst bei Filmmusik nicht unerfahrene Jazzmusiker dem Thema mit großer Einfühlungs- und Bildkraft genähert. Es ist ein großes Jazz-Album dabei herausgekommen, das man immer wieder hervorholen wird und das sich vielleicht am ehesten als Jan Garbarek auf Trompete übersetzt meets Ambient gekreuzt mit Tribal Drumming beschreiben lässt.

Molvaers Ton ist letztlich unvergleichlich, sein Ausdruck steht jedenfalls näher am Vokalkünstler Bobby McFerrin (den manch eine(r) vielleicht noch von "Round Midnight" kennt) als bei jenem anderen weltberühmten Startrompeter. Mal setzt der Meister reinen Klang ein, mal verfremdet er sein Instrument, dass es wie Pat Methenys Gitarrensynthesizer zu klingen beginnt.

Unterstützt von Gitarrist Eivind Aarset und Drummer Audun Kleive steuert Molvaer auch Samples, Loops und diverse andere Effekte bei. In "Hamada" kann und sollte man sich sinken lassen. Und wird dann mit einer kleinen Weltreise belohnt, von den Schwebeklängen der "Icy Altitude" bis zu den Wardrums des leidenschaftlichen "Friction" oder den Ausbrüchen von "Cruel Attitude".