Dieser Instrumentalfünfer mit Filialen in Berlin, Dortmund und Münster hat bei vielen Kritikern seit den ersten Lebenszeichen im Jahr 2007 den einen oder anderen Steinbruch im Brett. Auch das Publikum bei Support-Touren für u.a. Dredg oder Opeth (was für Kontraste!) sowie bei so unterschiedlichen Festivals wie Rock Am Ring, Burg Herzberg oder dem WGT muss zumindest teilweise den Daumen gehoben haben. Das namenlose 2011er Album hilft nun enorm dabei, dieses Phänomen nachzuvollziehen.
Das Quintett bezieht sich auf Vorbilder wie Pink Floyd, Led Zeppelin, aber auch Tool und A Perfect Circle und schafft vor diesem Hintergrund eine trotz der Größe des Entwurfs (nix unter sechs Minuten) und der Wiederholungsdichte der grundsätzlich repetitiven Strukturen ungemein hörbare Mixtur. So etwas wie eine eingängigere, melodischere Instrumentalversion von Neurosis, die aber auch ein Must Try für Fans von Mogwai, The Ocean, Oceansize oder Isis darstellen dürfte. Teils erinnern die "wobbly guitars" auch an alte Recken wie die Chameleons.
Eine Komposition wie Timebends vermag zwar vielleicht nicht, die Zeit wirklich zu verbiegen - für eine zeitweise Hypnose reicht es aber allemal. Beim knackigen "Middleville" konnte John Bush (Armoured Saint, Ex-Anthrax) vor das Mikro komplimentiert werden. Sein rauer Vortrag verleiht dem Stück aber überraschenderweise apartes Alice In Chains-Flair. LDC: trotz des Namens keine Songs mit langer Leitung, sondern eine Sammlung ganz heißer Nummern.