|
The Dad Horse Experience - Dead Dog On A Highway Fuego/Timezone
Format: CD
Gäbe es einen Typen wie Dad Horse Ottn nicht schon - man müsste ihn flugs erfinden. Mit Banjo, Basspedal, Socken, Kindertröte und irgendwelchem Zeug, mit dem sich irgendwie rhythmische Geräusche erzeugen lassen, arbeitet sich Ottn auf diesem zweiten Komplettwerk durch eine Songs, die zunächst mal so klingen, wie aus einem in den Appalachen gestrandeten Kleinzirkus, sich bei näherer Betrachtung aber als angeschrägte Folk-Moritaten entpuppen, die freilich der Meister selbst als "Keller-Gospel" interpretiert. Vielleicht wegen des spirituellen, philosophischen Inhaltes, vielleicht wegen der fast sendungsbwussten Inbrunst, mit der der kauzige Schrat das rausplärrt. Dass Ottn Hank Williams covert, wundert nicht. Dass er indes eigene Songs daneben stellt, die genau der gleichen Quelle entstammt haben könnten, verwundert schon eher. Dass diese Scheibe natürlich weder etwas für Puristen noch für HiFi-Freunde ist, versteht sich fast von selbst. Da aber diese Art reduzierter Soundästhetik heutzutage durchaus etabliert ist, fühlt man sich in der Welt des Dad Horse Ottn als Genrefreund sowieso mühelos zurecht.
-Ullrich Maurer-
|