Der dritte Langspieler der vier Finnen erschien nach meinen Informationen schon im Oktober vergangenen Jahres, vorliegen tut hier nun eine Special Edition mit Bonus-Material, das bei Fans extremen Haben-Wollen-Faktor auslösen sollte.
Das verflixte dritte Album? Hat sich die, zugegeben mehrere grosse Festivals im Sturm genommen habende, Originalität des Ansatzes, Metallica-Songs sowie zuletzt auch andere metallische Highlights auf vier Celli zu interpretieren, nicht langsam totgelaufen? Finde ich nicht, u.a. weil die apokalyptischen Celloreiter hier erstmals eigenes Material präsentieren, und das nun wirklich nicht von schlechten Eltern (sondern überwiegend vom Bandleader Eicca Toppinen) stammend.
Wenig überraschenderweise gemahnt hier trotzdem natürlich vieles an die ehemaligen Trash-Götter, das geht vom Cover "Until It Sleeps", "Fight Fire With Fire") bis zum kaum kaschierten Zitat. Trotzdem ohne Ende hörenswert, wie sich hier klassische Parforce-Ritte mit den weiterhin mühelos erkennbaren Metallica-Referenzen und den teilweise erstmals auch kräftig durch den Verzerrer gejagten Cellosounds zu einem einzigartigen Crossover vereinen. Ebenso ein Novum stellt die sparsame, aber effektvolle Hinzunahme anderer Instrumente (überwiegend Schlagwerk) dar. Besonders gelungen das an Sibelus gemahnende, getragene "Beyond Time". Damit sollte man Musiklehrer zutiefst verwirren können...Weniger zwingend: Die x-te Nachempfindung von Edvard Griegs "In der Halle des Bergkönigs".
Silberling Nummer Zwei überrascht mit durch Gesang ergänzte Versionen von "Path" (mit Sandra Nasic von den Guano Apes) und "Hope" (Einfach klasse: Matthias Sayer von den Farmerboys) sowie Live-Aufnahmen von "Harmageddon", "Nothing Else Matters" und "Inquisition Symphony", die eindrucksvoll belegen, dass Apocalyptica ihren komplexen Sound live nicht nur reproduzieren, sondern im Konzert sogar noch ein Extrabrikett nachlegen können.