Der Titel dieses Albums ist wirklich nicht übertrieben. Nicht weil der Saxophonist Mark Wyand hier klassische Kompositionen aus dem Songbook und von großen Vordenkern wie Coltrane oder Davis covert und nicht, weil er sich der Popmusik bewusst verweigert, sondern weil seine Scheibe - nicht zuletzt aufgrund der Beiträge der Vokalistin Ofri Brin - mit der Ästhetik auskommt, die etwa schon Billie Holiday und Charlie Parker genügte. Allerdings arbeiten Wyand und seine Musiker das Material nicht einfach kommentarlos ab, sondern füllen es mit eigenen Inhalten auf. Dazu passt, wenn Wyand sagt, dass Standards für ihn nur Hüllen seien. Dennoch fühlt man sich als Freund gemäßigter Töne und eher lyrischer Ansätze in der Welt des Mary Wyand sogleich zu Hause. Seine Vorliebe für melodiöse, einschmeichelnde Sounds und der Verzicht sein Können durch technische Fingerfertigkeiten in den Vordergrund stellen zu wollen, macht diese Scheibe - auch ohne Pop-Musik - auch für Freunde anderer Musikgattungen zugänglich.