Ist doch "mystoriös", wie die Truppe aus Manchester es immer wieder schafft, zu überraschen. Das aktuelle Werk ist weniger geschliffen, vertrackt arrangiert und auch weniger pompös als "The Octopus". Und es zeigt eine deutlich lebendigere Gangart als das überwiegend ruhige "Echo Street". Und ist doch unverkennbar Amplifier. Mit dem hart riffenden Aufmacher (Gitarrist Steve Durose stammt schließlich von Oceansize) "Magic Carpet" hebt ein frisch, ja bisweilen zornig klingendes Album an, das Fans zu keiner Minute enttäuschen dürfte.
"Black Rainbow" - so viel Drive und so viel Distortion auf Lead- und Rhythmus-Gitarren war selten, aber Sel Balamirs geschmeidiger Gesang (bei "Named After Rocky" mit einem Telefonstimmen-Effekt versehen) und der melodiestrotzende Refrain sorgen dafür, dass man Amplifier vorläufig nicht ins Metal-Regal umsortieren muss. Beatles-Chöre und eine exotisch klingende Harmonik lassen "Cat's Cradle" abstechen, während "Bride" wieder ein Michael Penn-Song im (Art) Rock Format sein könnte. "The Meaning Of If" hat nachgerade einen King's X-Groove, "Crystal Mountain" hingegen weichzeichnet ein eher idyllisches, fast poppiges Bild.
Sel(fie) himself dazu: "It's a summer time rock record to hopefully make people good when they listen to it". Holt den abgesoffenen Sommer nach, mit "Mystoria"!
Die dazu angebotenen Formate reichen von einer Mediabook CD inkl. zwei Bonustracks und "Extended Artwork" bis hin zu einer Gatefold Vinyl LP Version inkl. dem Album auf CD.