Tatsächlich ist der ehemalige Screaming Trees-Frontmann Mark Lanegan im Laufe der Jahre zu einem der umtriebigsten Vertreter seiner Zunft geworden: Einer, der deutlich mehr Zeit mit Kollaborationen verbringt, als mit eigenen Projekten. Und so wundert es dann auch nicht, dass er mit dieser Zusammenarbeit mit dem Londoner Alternativ-Blueser und Multiinstrumentalisten Duke Garwood nicht nur einen Bruder im Geiste, sondern auch einen willfährigen neuen Partner für gemeinsame Arbeiten gefunden hat.
Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, addieren Lanegan und Garwood ihre düsteren Neigungen hier zu einer Melange, die am Ende eben schwarzen Pudding ergibt. Zum Glück aber nur inhaltlich (hier geht es um die letzte Sprosse auf der Leiter, Kriegsdenkmale und apokalyptische Visionen) - denn musikalisch ist dieses Werk vergleichsweise transparent geraten. Das liegt vor allen Dingen an Garwoods feinsinnigem akustischem Gitarrenspiel, das den schwermütigen Mittelteil der Scheibe mit einer musikalischen Klammer umfasst. Lanegan, der als Vokalist erst später hinzukommt, hält sich dieses Mal als solcher eher zurück. Dennoch gibt es diese Gänsehaut-Momente, wenn sich die Vibes der beiden Meister etwa in kongenialen Passagen kreuzen. Heraus kam dabei ein weiteres Nachtschattengewächs mit bluesigen Untertönen, wie wir sie aus der Ecke Lanegan ja nun immer mal wieder gewohnt sind. Die Scheibe reiht sich mühelos ein in den Kanon der Lanegan-Veröffentlichungen und ist aufgrund des sorgsam konzipierten Songmaterials durchaus zu empfehlen.