Prog-Kenner haben "One Eye On The Sunrise" von Nine Stones Close vermutlich im Schrank oder zumindest auf dem Zettel, auf dem Adrian Jones & Co. 2012 Artrock auf den Pfaden der aktuellen Marillion oder ehemaligen Porcupine Tree zelebrierten. Für das Nebenprojekt Jet Black Sea tat sich Jones (synth, guit, bss) mit dem Tonmeister Michel Simons (key, programming) zusammen, um bislang selten aufgesuchte progressive Ambient-Welten zu erforschen.
Das Ende 2013 erschienene Album arbeitet mit textfrei anschwellendem Frauengesang (obschon "nur" gesampelt Lisa Gerrard bei Dead Can Dance bzw. Lisa vs. Klaus Schulze nicht unähnlich) über Loops und erfreulich abwechslungsreichen Synthesizerflächen und Pianoparts. Im Verlauf der sich aufschaukelnden, teils nach Wasserfall oder Vulkanausbruch ("TPOLE, Part 1") klingenden Klangmeditationen nimmt häufig der Gitarrenanteil am Sound zu, was den Eindruck von Maschinenmusik gar nicht erst aufkommen lässt. Speziell "Outnumbered" sticht mit wie improvisiert wirkenden, jazzigen Rhodes- und Flügel-Einwürfen und dem dann einsetzenden Gilmour-inspirierten Gitarrenpart positiv ab. Einen weiteren Höhepunkt bietet "Worst Case Scenario" mit seiner repetitiven Marimba-Figur - wie ein Jam von King Crimson mit Zappas Ruth Underwood.