Was für ausgezeichnete Musiker sie sind, haben Adeia unlängst noch beim "Celebrate 2014"-Festival schlagend bewiesen (Konzertbericht auf Gaesteliste.de). Die Formation aus Rotterdam mischt geschickt klassische Kammermusik, ProgMetal und ProgDeath zu ihrer ganz eigenen, attraktiven Rezeptur. Dabei können sie u.a. auf Laura ten Voorde (E-Geige), Ruben van Kruistum (Cello) und Franc Timmermanns kompetenten Gesang zwischen dramatischem Gothic- und gegrowltem DM-Vortrag bauen. Der Aufmacher "Cordyceps" gibt schon mal eine beeindruckende Visitenkarte ab: Nach einer echten Streicher-Ouvertüre entwickelt sich das Stück zu einem Inferno, bei dem Lauras Teufelsgeige über allem zu schweben scheint. "Providence" verarbeitet einen schmerzlichen Abschied in so kunst- wie kraftvoller Weise, während das Titelstück bisweilen die bezaubernde Verrücktheit vom Diablo Swing Orchestra atmet.
"Filling The Void" füllt die Leere vergleichsweise langsam und atmosphärisch, aber wieder mit diesen "teuflischen" Reibungen in den Streichern und einem heftigen Finale. "Inheritance" - Abschluss des Live-Sets wie der CD - arbeitet wieder mit der Struktur ausgedehntes Streicher-Vorspiel, unverzerrtes Klagen, fette Orgel-Parts und wüstes Metal-Geriffe. In Summe ein verdammt beeindruckendes, originelles Debüt. Und: Selten hat sich eine Band so sehr für einen Opening Slot beim ProgPower Europe-Festival empfohlen wie just Adeia...