Wie so oft ist genau das eingetreten, was der Künstler im Interview zuvor vehement ausgeschlossen hatte (vgl. letzte Surf-Empfehlung): tränenreiche Versöhnung, Wiedervereinigung (sogar in Originalbesetzung), Album, Tourneen... TTP-Fans wird es freuen, denn "The Ocean At The End" weckt durchaus ein paar schöne Erinnerungen an diese ehemals so faszinierende Band. Ob man allerdings Jeff darin folgen kann, das Album enthalte "wohl die ausgereiftesten Songs in der bisherigen Karriere von The Tea Party", soll jeder Fan fein selbst entscheiden. Nach des Schreiberlings strunzsubjektiver Meinung kratzt nichts von dem aktuellen Material auch nur entfernt an der Aura von "The Edges Of Twilight" oder "Triptych".
Die orientalischen Harmonien und kashmir-kuschligen Streicher-Sounds von "The L.o.C." werden den einen oder anderen freilich an Led Zeppelin erinnern - man vergleiche hierzu ebenfalls das Intro zu "Cypher" sowie "The 11th Hour". "The Maker" und "Water's On Fire" scheinen auch im wiederholten Hörtest noch einfach schlapp, bei "Submission" nerven zudem die Käse-Keyboards. Antesten sollte man das Album aber doch, denn zumindest einige der Songs marschieren ganz gut nach vorn (Martin: "It's a rock n' roll record"), insbesondere das Slide-getriebene "Submission". Und es birgt ein paar Überraschungen, beispielsweise die Flöte von Jethro Tulls Ian Anderson im knapp neunminütigen, ruhigen und durch starke Gitarrenbeiträge versöhnlich stimmenden Titelstück.
Das noch: Jeff Martin hat selbst produziert, der erwartungsgemäß auch prima klingende Mix wurde David Bottrill (Tool, Rush, Muse, Peter Gabriel) anvertraut.