"Disconnect" ist bereits das sechste Soloalbum des umtriebigen Amerikaners, den viele als Live-Gitarrist von Porcupine Tree und Steven Wilson kennen. Oder aus dem Marillion-Vorprogramm. Oder als Tourbegleiter von Fish (dessen Album "Fellini Days" er komponieren half), von Sound Of Contact, Peter Frampton, Lynyrd Skynyrd und Mike Tramp. Die alle schätzen sein virtuoses Gitarrenspiel. Doch auch wenn "Disconnect" natürlich einige knackige Soli enthält (beispielsweise das gilmoureske, überwiegend in tiefen Noten verharrende zweite Solo auf "Any Old Saint"; das erste stammt von Dean Tidey, Feeder), so ist es kein typisches Gitarristen-Soloalbum. John ist offensichtlich mehr an tragfähigen Songs als an endlosen Griffbrettrutschereien interessiert. Das macht es leicht, das aktuelle Album zu mögen. Ohne etwa seicht zu sein (im Gegenteil) funktioniert diese Musik ganz ausgezeichnet beim Autofahren, ohne unter dem Kopfhörer zu enttäuschen.
Prog-Fans werden "Once A Warrior" lieben - u.a. wg. dem Gast-Solo von Alex Lifeson (Rush). Das Titelstück bedient eher die Alternative Rock-Fraktion, das akustische "Window" kann jedes Frühstück und viele Autofahrten verschönen und bei "Mary Will" zündet sich das Feuerzeug schon fast von alleine an und reckt sich in die Höhe...
Apropos: Am 19.07.14 spielt John Wesleys Band beim Night of the Prog-Festival auf der Loreley.