Aller schnellen Dinge sind drei. Auch auf dem dritten Langspieler von AAL wird rein instrumental in einer Klasse musiziert, in die andere Bands meist nur vorstoßen, wenn sie ihr aufgenommenes Material auf schnellem Vorlauf abspielen. Dennoch ist "The Joy Of Motion" kein Gefreake, sondern wirklich eine Freude an schnellem Fortschreiten. Dafür sorgt schon der Abwechslungsreichtum und die teils jubelnden Melodien von beispielsweise "Ka$cade", das diesen Reigen beginnt. Wunderbar auch die Steigerung von "Air Chrysalis", der balladeske Ruhepol "The Future That Awaited Me" oder das unverzerrte und teils auch unverstärkte Gitarrenspiel auf "Another Year", "Nephele" oder auf der Flamenco-Metal-Fusion "Para Mexer".
Vermutlich hat die Mannigfaltigkeit auch etwas mit den Gästen zu tun, die diesmal Tobi Abasin (guit), Javier Reyes (guit) und Matt Garstka (drms) unterstützen - als da wären: Misha Mansoor (u.a. Periphery; guit, Produktion), Adam "Nolly" Getgood (Periphery; bss - häufig Slap Bass - und Mix), Diego Farias (Volumes; guit) sowie Navene Koperweis (The Faceless, Fleshwrought; drms, programming).
Was noch auffiel: Die CD hat den höchsten seit langem erlebten Output, aufgrund enormer Dynamiksprünge und glasklarem Sound muss man beispielsweise nach vorherigem Hören von Ian Andersons aktuellem Werk um mindestens drei Lautstärkeeinheiten runterregeln.