Man sollte wissen, dass das neue Studio-Album von Archive "nur" ein Soundtrack zu dem zeitgleich auf DVD veröffentlichten experimentellen Kurzfilm ist, den die Band selbst produzierte. Das erklärt dann auch, weswegen die sieben ineinander übergehenden Tracks wenig Songcharakter besitzen, sondern - unter Beibehaltung der musikalischen Unberechenbarkeit, mit denen Archive seit Jahren glänzen (aber in einem stimmungsmäßig eng gesetzten Korsett) - aus einer Sammlung mystischer Andeutungen zu bestehen scheinen, in denen Klang und Effekte genauso wichtig sind, wie die anderen Bestandteilen - insbesondere die Vocals, die so wie Inseln aus einer ansonsten ruhigen, flächigen Klangwand herausragen. Das kommt zwar klanglich exzellent und auch durchaus elegant arrangiert daher, lässt aber die Spannung vermissen, die sich bei "normalen" Archive-Alben durch das Gegenüberstellen von Extremen einstellt und wirkt ohne die Bilder des Films rein musikalisch ein wenig beliebig. Das ist also zweifelsohne eher etwas für Hardcore-Fans.