Als die Gästeliste letztes Jahr Chemikal-Underground-Mitgründerin Emma Pollock zum Gespräch bat, erzählte sie uns nicht etwas begeistert von Mogwai oder Arab Strap, sondern vor allem vom neuen Signing des schottischen Vorzeige-Indielabels, Aereogramme. Knapp ein Jahr und einige Singles später erscheint nun das Debütalbum der vier Herren aus Glasgow. Deren Mastermind Craig B. hatte zuvor bei dem ambitionierten, aber nie richtig durchgestarteten Domino-Act Ganger gespielt. Und auch seine neue Band geht äußerst kompromißlos zu Werke: Rohe Emotionen und ungebremste Aggressionen treffen auf fast ambiente Soundflächen und komplementär eingesetzte Electronica. Rein auf den Chemikal-Underground-Kosmos beschränkt, erinnert das streckenweise an die brachialen Laut/Leise-Wechsel der frühen Mogwai oder an die inzwischen epische Breite der neueren Platten der Delgados. In Großbritannien dagegen war bereits zu lesen: "[Aereogramme] schließen die Lücke zwischen Travis und Nirvana". Will meinen: Musik mit Köpfchen, stets überraschend und ungewöhnlich, aber dennoch immer mit Popappeal.