Für diese "Jam-Band" muss man keine eher geschwätzig als inspiriert wirkenden Solier-Orgien ertragen (man denke etwa an manche Grateful Dead-Auftritte...) und auch keine Angst vor teils nur schwer nachvollziehbaren Strukturen haben (Phish?). Nein, die Band mit dem Punkt im Namen schreibt kompakte Songs mit Punkt und Komma, worin sie bisweilen an Umphrey's McGee, The String Cheese Incident oder auch ein wenig an Widespread Panic erinnern. Beispielsweise der Aufmacher "Annihilation Blues" ist ein erzsolides Stück Musik, und auch "White Lightning Turpentine" mit seinen wunderbar wiegenden Vibraphon-Parts marschiert irgendwann rockig und straight nach vorne.
Vielleicht liegt die Stringenz ja auch ein wenig daran, dass "No Guts, No Glory" kein Live-, sondern ein Studio-Album ist, übrigens bereits das Elfte der Band aus Buffalo. Produziert wurde das sympathisch klingende Werk von Dave Aron (Snoop Dogg, Tupac Shakur und Dr. Dre). Wieviel die Live-Jam-Potenziale der Band auf der Bühne verändern - Kenner raunen von furiosen, mindestens zweistündigen Auftritten - lässt sich Ende Juli in Dortmund sowie auf dem Burg Herzberg Festival herausfinden.