Ganz kurz: Die perfekte Rückspultaste für ein offensichtlich mal wieder gut gelungenes W:O:A! Während man vor einigen Jahren den Eindruck bekommen konnte, die Programm-Macher seien ein wenig eingefahren oder gingen zu sehr auf Nummer sicher ("An welchem Tag spielt Saxon?", "Ist dieses Jahr In Flames dabei oder nächstes?" schienen noch die spannungsvollsten Fragen zu sein), ergeben diese Live-CDs und insbesondere -DVDs das Bild eines ausgesprochen abwechslungsreichen und dennoch ausgewogenen Billings.
Von Sabatons folkigen ("Carolus Rex") bis kinderliedhaften ("Primo Victoria") Anheizern über Agnostic Front ("Gotta Go" mit spontaner Audience Participation), Thunders Schmusebacken ("I Love You More Than Rock 'n' Roll") oder Deep Purples "Lazy" und dann zu Run Liberty Run (weiß gewandet, klarer Gesang über Streicher-Arrangements), Die Kassierer (der optische Antipol zu den Vorgenannten...) bis hin zum Country Metal der Desperadoz ("OK Corral") passiert da in Widescreen 16:9 und Dolby Digital 5.1. ganz viel, was man auf "Deutschlands lautestem Acker" früher erstmal nicht vermutet hätte. Persönliche Höhepunkte sind dennoch "Klassiker" wie Anthrax' "Indians", Alice Coopers "Billion Dollar Babies", natürlich das Lingua Mortis Orchestra featuring Rage, Pretty Maids mit dem unzerstörbaren "Future World", Ugly Kid Joe ("No One Survives") oder Amorphis ("Silver Bride ").
Nur mit der Lupe findet man in diesem in Summe musikalisch wie technisch begeisternden Set winzige, unwichtige Mängel (wenn unsere "Psalms"-Doomer etwa in den Untertiteln "Candelmass" geschrieben werden). Es wurde aufwändig gefilmt, auffallend häufig wird dabei die Perspektive von der Bühne gezeigt: Wir sehen, was die Bands gesehen haben - und das ist schon berauschend. "Das Festival ist der Headliner", das hier sogar...