Gewaltlosigkeit und Verständigung verherrlichende Musik aus dem Nahen Osten - auch wenn sie auf drei Kontinenten aufgenommen wurde: Die Wüstenschmetterlinge von Yossi Sassi (guit, voc, bouzouki, charrango, oud, saz, key; Ex-Orphaned Land) passen also unglaublich gut in diese Zeit. Allerdings wird die Anmut und Macht des Friedens nie gepredigt, nur fühlbar gemacht. Beim getragenen instrumentalen Aufmacher "Orient Sun" hilft dabei Marty Friedman (guit; Ex-Megadeth), bei der schönen "Fata Morgana" Ron Thal (guit; u.a. Guns'n Roses) sowie der textlose Gesang von Yosefa Zauosh, die auch aus "Azadi" einen Traum macht. Beim ebenfalls tänzerisch wiegenden "Neo Quest" spielt Ben Azar die an Vinnie Moore erinnernden Leadgitarren-Parts. Überhaupt ist die Gästeliste mit elf Persönlichkeiten gut gefüllt. Das hymnische "Believe" wird von Mariangela Demurtas (Tristania) auf Italienisch und Englisch gesungen.
Das zweite Soloalbum von Sassi bleibt frei von den Metal-Sounds seiner früheren, von ihm mitgegründeten Band und bewegt sich auf folk(rock)igen, orientalischen Karawanenstraßen. Selbst wenn das Titelstück eine Art Variation des "Peter Gunn"-Themas aufgreift, folgt alsbald eine Brücke mit akustischer Gitarre zu einem ruhigeren Teil. Mit dem von Yossi selbst gesungenen, sanften "Cocoon" klingt ein besonders hörenswertes Album aus, das übrigens auf YT, Spotify oder Soundcloud komplett probegehört werden kann, siehe unten.