Einfach prägnant formuliert: "Wer mit Kraan den Jazzrock prägte, mit Tab Two den Hip Jazz erfand und den Bass als Melodieinstrument etablierte, wird es schwerlich lieben, auf der Stelle zu treten." Gut sortierte Proggies und Kraut-Gärtner werden Kraan so schnell nicht vergessen - ebenso wenig allerdings wie den bereits reichlich früher melodieführenden Bass von beispielsweise Chris Squire oder von Dave Lawson (Greenslade) - und dennoch ihre Freude an diesem zweiten Live-Album von Helmut Hattlers aktueller Band haben! Diese Freude wird von seinem über Zweifel wohl erhabenem Bass-Spiel (vgl. die Fretless Parts von "Tag2") ebenso genährt wie von der kehligen, dunklen Stimme von Sängerin Fola Dada (Constanze Freund von Friend 'n Fellow gibt hier ebenso einen Vergleichspunkt wie die wunderbare Simone Reifegerste von u.a. Be Mine Or Run), von dem prallbunten, flächigen Spiel von Torsten de Winkel (Gitarre; u.a. Pat Metheny, Steve Smith, Alphonse Mouzon, Tab Two) und der konzentrierten Rhythmusarbeit von Oli Rubow (Schlagzeug; u.a. Die Fantastischen Vier, Wolfgang Schmid, De Phazz, Phiipp Poisel).
Die Musik dreht dabei stets charmante Pirouetten um Soul, Funk, Weltmusik ("Delhi News"), Dub, Pop und Jazzrock - Material wie "Ballhaus Rubeau" aber könnte auch progressive Ansprüche durchaus befriedigen.